Bänderriss oder harmlose Verletzung?
Sicherlich ist jeder Mensch in seinem Leben schon unzählige Male umgeknickt. Egal, ob beim Sport oder aufgrund der Tatsache, dass die Bordsteinkante nicht gesehen wurde: ein kurzer Schmerz ist in der Regel noch nicht beunruhigend und nach ein paar Minuten schon wieder vergessen. Falls der Knöchel jedoch schnell dick wird und das unangenehme Ziehen auch nach Stunden nicht verschwindet, könnte es sein, dass Sie sich einen Bänderriss zugezogen haben. Dieser gehört zu den häufigsten Verletzungen im sportlichen Bereich. Die Gründe hierfür sind im Wesentlichen in der Anatomie der Beine bzw. Füße zu finden. Der Bereich, der vom Bänderriss am meisten betroffen ist, ist das obere Sprunggelenk. Hier arbeiten gleich mehrere Bänder zusammen, um den Knochen zu stabilisieren. Verletzungen, die hier auftreten, betreffen in der Regel das Außenband. Dieses ist dann entweder gezerrt, „nur“ überdehnt oder gar gerissen.
Die klassischen Ursachen für einen Bänderriss
Einen Bänderriss können sich sowohl sportlich-aktive Menschen als auch eher unsportliche zuziehen. Es reicht ein einfaches Umknicken, um den betreffenden Bereich so stark in Mitleidenschaft zu ziehen, dass eine weiterführende Behandlung durch einen Facharzt unumgänglich ist. Falls Sie sich nicht sicher sind, ob Sie sich womöglich einen Bänderriss zugezogen haben, sollten Sie immer einen Arzt konsultieren. Mögliche Anzeichen dafür, dass es sich unter Umständen nicht nur um ein leichtes Umknicken handeln könnte, ist, wenn:
- Sie schon nach wenigen Minuten einen Bluterguss feststellen können
- die Stabilität des Gelenks deutlich beeinträchtigt ist
- Sie Ihren Fuß nicht mehr wie gewohnt bewegen können.
Begehen Sie jedoch nicht den Fehler, bei abklingenden Schmerzen doch nur auf eine leichte Zerrung zu schließen. Ein Bänderriss muss nicht extrem weh tun! Letztendlichen Aufschluss gibt in der Regel nur der behandelnde Arzt. Dieser sollte, auch gerade mit Hinblick auf das Risiko von Spätfolgen, möglichst zeitnah nach dem Unfall aufgesucht werden.
Die Behandlung – Orthese oder OP?
In den allermeisten Fällen muss ein Bänderriss nicht mit einer Operation behandelt werden. Vielmehr versprechen auch gerade die eher konservativen Behandlungsmethoden vergleichsweise schnelle und verlässliche Erfolge. Wesentlicher Inhalt der entsprechenden Therapie ist in der Regel eine Orthese. Diese bildet die Grundlage dafür, dass ein weitestgehend normales Abrollen des Fußes wieder ermöglicht werden kann. Immerhin wäre es fatal, wenn der betreffende Fuß erneut umknicken würde. Durch die Nachbehandlung mit der Orthese wird, auch über einen längeren Zeitraum hinweg, ein Muskelabbau verhindert. Für einen maximalen Erfolg der Therapie ist es wichtig, dass die Stabilisierung über einen Zeitraum von mehreren Wochen, Tag und Nacht, getragen wird.